Der Terminus Werkeinheit dient mir zur möglichst neutralen Benennung eines großen Verbundes von Stücken im Schaffen von J. S. Bach. Während der Terminus Sammlung meint, dass hier durchaus sehr unterschiedliche Stücke – beispielsweise im Klavierbüchlein für W. Fr. Bach oder für Anna Magdalena Bach von J. S. Bach – gesammelt vorliegen, während ein Zyklus eine Geschlossenheit im Sinne einer denkbaren zyklischen Aufführung und eines dramaturgisch gedachten Spannungsgefüges suggeriert, bleibt der Begriff der Werkeinheit hier neutral. Gleichwohl grenzt er sich nicht grundsätzlich gegen den Gedanken ab, Sammlung oder Zyklus sein zu können. Dies bedeutet für den Begriff der Werkeinheit:

Der Begriff Werkeinheit meint immer einen großrahmigen Verbund von Stücken, die unter einer klaren übergeordneten Definition stehen und somit als eine kompositorische Einheit betrachtet werden können. Dabei kann es sich im besonderen Sinne um einen Zyklus oder eine Sammlung handeln.

Im Schaffen von J. S. Bach grenze ich 18 Werkeinheiten ein, die sich durch einen bis vier Musiker ausführen lassen. Davon bilden acht Werkeinheiten jeweils in sich eine Symmetrie aus und werden dadurch anhand von Signatur und Familie analytisch beschreibbar.