Obertasten, Gebrochene / Kurze Oktave

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A Gebrochene Obertasten: Der Begriff wurde in mehrfacher Weise verwendet:

1 Bauweise bei klavierten Instrumenten mit Subsemitonium (= ›Unter-Halbton‹ im Sinne von Unterteilung), um enharmonische Verwechslungen zu verhindern: c cis d es ⁄ dis e f fis g as ⁄ gis a b

Auf diese Weise konnten auch bei mitteltöniger Stimmung entlegenere Tonarten mit mehreren Vorzeichen gespielt werden, und die so genannte Wolfsquinte gis−es konnte weitestgehend vermieden werden. In: Academic, Academic dictionaries and encyclopedias. URL [18.06.2022].

2 Bezogen auf die kurze Oktave im Bass.

B Kurze Oktave: Sie wird angegeben durch die Schreibweise »C/E« und zeigt an, dass auf der als E erkennbaren Taste der Ton C erklingt. Üblich in Italien vom späten 16. bis zum Ende des 17. Jhds. Bei deutschen Clavichorden sowie italienischen Kleincembali bis ins 18. Jhd.

auf den Tasten E F Fis G Gis A B H erklingen die Töne C F D G E A B H

In: Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde. URL [18.06.2022].

C Kurze Oktave mit gebrochenen Obertasten: Bei den Tönen C F D G E A B H der kurzen Oktave sind die durch die Zweiteilung der Obertasten auf deren vorderen Hälfte der Taste die Töne D und E, auf der hinteren Hälfte die Töne FIS und GIS spielbar: C F FIS/D G GIS/E A B H
In deutschen Instrumenten ab ca. 1690, in Italien schon ab ca. 1650. In: Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde. URL siehe oben, Kurze Oktave.

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