Fremde Wirkung

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Aus: Johann Friedrich AGRICOLA, Sammlung einiger Nachrichten von berühmten Orgelwerken in Teutschland, mit vieler Mühe aufgesetzt von einem Liebhaber der Musik. Breslau verlegts Carl Gottfried Meyer. 1757. In: Friedrich Wilhelm Marburg: Historisch-Kritische Beyträge zur Aufnahme der Musik, Bd. III, Berlin 1757/58 (Reprint: Hildesheim 1970), S. 486–518, Zitat S. 505. (Online-Version in: Bayerische Staatsbibliothek, Münchner Digitalisierungszentrum. (siehe Glossar zu Agricola). Permalink [18.06.2022]).

»Die Alten glaubten, daß zwo gleiche Stimmen von verschiedener Mensur übel klingen müßten, wenn sie zusammen gezogen würden. Sind diese Stimmen gut gearbeitet und rein gestimmet; so kann man die Alten alle Tage durch der selben vereinigten Gebrauch widerlegen. Ich habe in einer gewissen Orgel das liebliche Gedackt, die Vugara, die Quintadene und die Hohlflöte alle von 8 Fuß, ohne irgend eine andere Stimme, zusammen gehöret, welches eine schöne und fremde Wirkung that.«

Die vier genannten Register finden sich in Altenburg an der 1739 erbauten Trost-Orgel in der Schloßkirche. Agricola bezieht sich in seiner Abhandlung über seine Wahrnehmung beim Zusammenwirken mehrerer Achtfüße auf Jakob Adlung zurück:

Abb.: Jakob Adlung, Musica mechanica organoedi, Erfurt 1768

Aus: M. Jakob ADLUNG, Musica mechanica organoedi./ Das ist:/ Gründlicher Unterricht/ von/ der Struktur, Gebrauch und Erhaltung, u./ der Orgeln, Clavicymbel, Clavichordien/ und anderer Instrumente,/ in so fern/ einem Organisten von solchen Sachen etwas zu wissen nöthig ist., Bd. 1, Berlin 1768, S. 168-169.

URL [28.02.2023].

Wenn Adlung Niedt erwähnt, gehört dieser für Agricola zu den Alten. Folgende weiterführende Publikationen nehmen darauf Bezug:

AD/CB