Elsässische Orgelreform

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Die Namen der Organisten Albert Schweitzer und Emil Rupp sowie insbesondere die Orgelbauerwerkstätte Dalstein&Haerpfer verbinden sich mit der sog. Elsässischen Orgelreform. Grundlegend hierfür ist die Schrift Deutsche und Französische Orgelbaukunst und Orgelkunst (Leipzig 1906) von Albert Schweitzer. Im Unterschied zur späteren deutschen Orgelbewegung werden in der Elsässischen Orgelreform die Orgeln von Walcker und Cavaillè-Coll nicht verworfen. Jedoch wird davor gewarnt, dass durch die Reduktion der Mixturenchöre die Orgeln zu dunkel werden. Daher wird eine Rückbindung der Orgel an den Barock mit Vorbild der elsässischen Silbermann-Schule gefordert. Im Orgelneubau sollte das Schwellwerk größere Zungenstimmen zu 16′, 8′ und 4 gemäß französischem Vorbild erhalten. Albert Schweitzer fordert weiche Mixturen, die auf allen Werken vorhanden sein sollten. Insbesondere Emil Rupp wendet sich gegen Hochdruckstimmen. Doch das Beispiel Giengen / Brenz zeigt die Erlesenheit des Klanges der Stentor-Gamba.

Die wichtigsten Forderungen der Elsässischen Orgelreform sind demnach:

1 Rückbindung an die elsässische Silbermann-Schule; Forderung nach weichen Mixturen in allen Manualen

2 Schwellwerk mit größeren Zungenstimmen (Vorbild: Frankreich)

3 Keine Hochdruckstimmen

CB