Dynamische Orgel, dynamische Zungen

Zurück zur Übersicht

Im Jahre 1998 ließ Ernst ZACHARIAS seine dynamischen Zungen patentieren. Der Patentbrief ist unter der Nummer DE19856019A1 einzusehen auf der Internet-Seite des Deutschen Patent- und Markenamtes ›DEPATISnet | Version 6.1.0-0492-p1 vom 1. Juli 2022‹, [23.07.2022]. Kurzbeschreibung zu Beginn des Patentbriefes:

»Arnold Schönberg wünschte sich eine dynamische Orgel. In einem Brief äußerte er sich über die Zukunft der Orgel und formulierte, was die zukünftige Orgel können sollte. Mit den bekannten herkömmlichen Labial- und Lingualpfeifen kann und konnte man seine Orgel nicht verwirklichen. Inzwischen gibt es aber Orgelpfeifen, die das können, was Schönberg sich wünschte. Außer den tauglichen Pfeifen verlangt die dynamische Orgel aber mehr. Es ist eine technische Lösung gefordert, um diese Pfeifen über Tasten und Ventile in der Weise anzusteuern, die spieltechnisch ausführbar ist und dies mit möglichst einfachen Mitteln. Spieltechnisch nicht beherrschbar wäre es z. B., mit der Taste bloß gleichlaufend ein Ventil zu öffnen. Der Erfindungsgegenstand sieht deshalb eine Lösung vor, die dadurch gekennzeichnet ist, daß auf dem Tastenweg zwei Federn wirksam werden. Die erste Feder hat am Anfang und über den größeren Tastenweganteil eine flache Federcharakteristik. Danach setzt am Beginn des verbleibenden Tastenwegs die zweite Feder, die bereits vorgespannt ist, mit einem recht steil ansteigenden Kraftanstieg ein. Die Vorspannung der zweiten Feder muß für den Spieler deutlich spürbar sein. An diesem Punkt ist aber das Ventil bereits soweit geöffnet, daß ein Ton im Piano erklingt. Auf dem Rest des schwerer gängigen Tastenweg öffnet das Ventil sehr steil, um am Ende bei einem Forte-Ton anzukommen.«

Vgl. auch: Link, [23.07.2022]: »Gegenstand der Erfindung ist die technische Lösung, Ventile durch Tasten derart zu bewegen, daß Pfeifen, die nach dem Prinzip des Zungengenerators1 arbeiten, mit einer geeigneten Spieltechnik Töne zwischen piano und forte hervorbringen.«

1 Zum Begriff ›Zungengeneratur‹ vgl. S. 41.

AD