Deutschland – Frankreich

Zurück zur Übersicht

Orgelbauer absolvierten in früheren Jahrhunderten wie auch viele andere Handwerker Wanderjahre. Die Orgelbauer Andreas Silbermann und Karl Joseph Riepp zog es nach Frankreich.

Der aus Freiberg in Sachsen stammende ältere Bruder von Andreas Silbermann ging von 1704 bis 1706 zu Alexandre Thierry nach Paris, um dort den klassischen französischen Orgelbau zu erlernen. Mit der Orgel der Abteikirche Marmoutier (Mauersmünster) von 1709 / 1710 belegte Andreas Silbermann dann sein eigenes Können, um damit – später zusammen mit seinem Sohn Johann Andreas Silbermann – die elsässische Tradition silbermännischen Orgelbaus zu begründen.

Nachdem Karl Joseph Riepp zunächst zusammen mit seinem Bruder Rupert in Ottobeuren bei Jörg Hofer den heimischen Orgelbau erlernt, geht er 1731 als Geselle nach Straßburg. Doch wird er von Andreas Silbermann nicht angenommen und muss sich mit Georg Friedrich Merckel (1691–1766) als seinem neuen Lehrmeister zufrieden geben. Doch hat er genügend Möglichkeiten, dennoch den elsässisch-silbermännischen Orgelbau gründlich zu studieren, um sich anschließend in Dijon selbstständig zu machen. Mit dem Bau der Orgel in der Sante Capelle di Roy steigen die Brüder Riepp in die erste Reihe französischer Orgelbauer auf. Zusammen erhalten sie von Ludwig XV. 1747 den Titel »Facteurs d’ orgues du Roy«.

CB