Concerto di Cornetti

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Quelle: SL/Hans KLOTZ, Art. Antegnati, Costanzo, BIOGRAPHIE in: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken, New York, Kassel, Stuttgart 2016 ff., veröffentlicht November 2016. URL [09.03.2023].

Constanzo Antegnati stammt aus einer norditalienischen Orgelbaufamilie. Die bedeutendsten von ihnen sind in der Linie seit Bartolomeo Antegnati (Firmengründung), der die Domorgeln von Mailand, Como, Mantua, Bergamo und Brescia baute, zu finden. Die Linie setzt sich fort mit Giovanni Giacomo Antegnati, der in Mailand 1552 eine Orgel mit Springlade baute. Von dessen Bruder, dem Orgelbauer, Organisten und Orgelbaulehrer Giovanni Battista Antegnati (um 1490–vor 1560), verläuft die Linie weiter zu dessen Sohn Graziadio Antegnati (1525–1590) und anschließend zu Constanzo Antegnati. Dieser wirkte ebenso als Orgelbauer, Organist, Komponist und Schriftsteller und gilt als der bedeutendste seiner Familie. Aus: Constanzo ANTEGNATI (1549–1624): L’Arte organica. Brescia 1608, Kapitel: Modo di registrar li organi. In [09.03.2023] in deutscher Übersetzung.

Antegnatis Schrift ist in Form eines Dialog-Gespräches zwischen Schüler und Lehrer – hier Vater / Sohn – gehalten, wie zur damaligen Zeit pädagogische Schriften oftmals gestaltet wurden. Im Kapitel über die ›Art und Weise des Registrierens der Orgel‹ bemerkt Antegnati zu Beginn, dass ›Erstes die Beschaffenheit der Orgel erforscht werden muss‹. In diesem Fall ist sein Beispiel ›unsere Domorgel mit 12 Registern‹. In der ›Ersten Art‹ stellt er das Ripieno (das volleWerk) vor, bei dem nicht alle Register gezogen werden. Hierauf fragt der Sohn, warum dies so sei und es entspinnt sich ein Zwiegespräch zwischen Vater und Sohn, in dem der Vater sieben Arten dafür aufzählt. Die fünfte Art lautet: Ottava 4’ – Decima nona 1 1/3’ – Vigesima seconda per concerto – Flauto in ottava 4’. Antegnati erklärt, diese Register seien die Nachahmung konzertierender Zinken.

»Il quinto modo, l’ottaua & decima nona. Vigesima seconda per concerto, & flauto in ottaua, & questi quat tro registri fanno, & simigliano à concerto di cornetti.«

URL [09.03.2023]. Ein Digitalisat befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek München unter Katalogisat/OPAC: Link [09.03.2023]

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