op. 16: Erste Suite e-moll, Den Manen Joh. Seb. Bachs als »bisher mein bestes Werk«:

19.03.2023

Gewidmet ist das Werk »Den Manen Bachs«; gemeint ist insbesondere Johannes Brahms, der die Widmung auch annahm. Bereits die Introduktion enthält alles, was den späteren Reger charakterisiert. Es folgt eine riesenhafte Tripelfuge. Im Adagio assai werden anhand einer A-B-A-Form drei Kirchenlieder bearbeitet: A-Teil als Beginn und Schluss in Colorierung: Es ist das Heil uns kommen her; im B-Teil als Fugato: Aus tiefer Not schrei ich zu dir; im B-Teil als Recitativo vs. Choralsatz: Wenn ich einmal soll scheiden. Auch das folgende Intermezzo und sogar der Schlusssatz als Passacaglia zeigt die A-B-A-Form. Die Wahl einer Passacaglia e-Moll gemahnt überdeutlich an die Wahl der Passacaglia durch Brahms als Finale seiner vierten Sinfonie. Der Mittelteil der Passacaglia Regers erklingt in E-Dur. Sein Beginn erinnert deutlich an das von Brahms wohl in der Folge komponierte Choralvorspiel Schmücke dich, o liebe Seele von Brahms – als hatte dieser sagen wollen: Reger ist der Nächste; so hatte es zuvor Schumann über Brahms gesagt. Aus Regers E-Dur-Mittelteil der Passacaglia werden später Elemente erneut in Opus 52, 2 Wachet auf! ruft uns die Stimme anklingen, nämlich im Übergang zur Fuge.

Einspielung: Orgel von Carl August Buchholz – 1839, Kronstadt (Brasov)

Introduktion und Fuge

Adagio assai

Intermezzo – Trio – Intermezzo

Passacaglia